Jeder hat sich in einer Parfümerie schon einmal durch die verschiedenen Düfte geschnuppert. In Sekundenschnelle ist klar: Die Note gefällt mir – und die überhaupt nicht! Hier, bei den Düften, funktioniert unsere Intuition im wahrsten Sinne des Wortes ungefiltert. Wir spüren einfach: hop oder top. Wir geben uns voll unseren Sinnen hin – und lassen den Verstand beiseite.
In anderen Lebensbereichen machen wir es uns dagegen sehr viel schwerer und lassen unseren wichtigen Ratgeber, den wir immer bei uns haben – nämlich unsere Intuition – außen vor. Anstatt unserem Bauchgefühl zumindest genau zuzuhören, vertrauen wir bei vielen Entscheidungen nur auf Pro-Contra-Listen und Statistiken. Da wird abgewägt und analysiert, Argumente gesammelt, Hypothesen aufgestellt – und am Ende bestimmt vor allem der Verstand, wo es langgeht.
Doch meistens bleibt das Essentielle dabei auf der Strecke: Wie fühlen wir uns eigentlich dabei?
Wer auf Dauer seine Intuition ignoriert und seine Emotionen außer acht lässt, wird unglücklich.
Denn wir Menschen sind sinnliche Wesen, das macht uns aus. Wir sehen, wir schmecken, wir hören, wir tasten und wir riechen: Permanent dagegen an zu handeln, ist nicht nur frustrierend, sondern auch ineffektiv.
Forscher der Universität Aarhus lieferten vor ein paar Jahren einen wichtigen Hinweis darauf, dass intuitives Denken oftmals die richtigen Antworten auf Problemstellungen liefert.
In dem Experiment mussten Testpersonen einen komplizierten Versuch der Quantenmechanik lösen. Das Ergebnis:
Das Bauchgefühl der meisten Probanden schlug sogar den Algorithmus des Computers, der gegen sie antrat.
Kurz: Wir sollten uns erlauben, unserer Intuition oft mehr zu vertrauen. Doch wie verbindet man nun am besten den Kopf mit dem Bauch? Denn, das darf man natürlich nicht vergessen: Der Verstand hat natürlich auch seine Daseinsberechtigung ;) . Die US-Autorin Diana Chapman (Buchtipp: „The 15 Commitments of Conscious Leadership: A New Paradigm for Sustainable Success”) hat ein Konzept entwickelt, mit dem man Entscheidungen treffen kann, die sowohl auf rationaler Ebene Sinn ergeben – als auch unseren Emotionen gerecht werden. Sie nennt es
„The Whole Body Yes”.
Die Idee, so einfach wie genial: Vor einer Entscheidung befragt man zunächst den Kopf, dann das Herz und dann den Bauch: Soll ich den neuen Job annehmen? Soll ich aufs Land ziehen? Soll ich mir einen Hund kaufen? Erst wenn alle drei – Kopf, Herz und Bauch – dafür sind, ist es ein wirkliches „Ja” und man sollte diese Entscheidung treffen. Voller Vorfreude und ohne zu Zögern. Denn der ganze Körper hat gesagt: Alle Kraft voraus!
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