Die Aromatherapie ist ein Bestandteil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Wie oben erwähnt, umfasst die Aromatherapie den Einsatz ätherischer Öle für Linderung oder Heilung von Beschwerden und Krankheiten. Ausgeübt werden darf sie, wie jede Form der Heilkunde, nur von approbierten Ärzten und von Heilpraktikern nach § 1 Heilpraktikergesetz. In letzter Zeit nimmt die Beliebtheit von Aromatherapie weiter zu. 

Geschichte der Aromatherapie: Jahrtausende guter Düfte

Der menschliche Gebrauch von Duftstoffen wie Räucherwerk ist Jahrtausende alt. Bereits aus der Wiege der Menschheit, Mesopotamien, stammen Hinweise auf den Gebrauch duftender Stoffe und ätherischer Öle für rituelle und auch therapeutische Zwecke.

Fortgeführt wurden die Praktiken natürlich im alten Ägypten, hier wurde die ätherische Ölgewinnung perfektioniert. Zu folgenden Zwecken wurden ätherische Öle verwendet:

• Medizin: Zur Linderung von Beschwerden und der schnelleren Heilung von Wunden wurden im alten Ägypten ätherische Öle verwendet.
• Duftmittel: Ägypter verwendeten ätherische Öle bereits für duftende Balsams, Parfüms und Räucherstäbchen.
• Kosmetik: Auch schon im alten Ägypten nutzten die Menschen Kosmetika, welche unseren heutigen Cremes und Salben mehr ähneln, als die meisten glauben. Hautlotions und Haaröle waren typische ägyptische Kosmetika.
• Rituale: In religiösen Zeremonien wurden ätherische Öle eingesetzt, u. a. als Verbindung zur spirituellen Welt.
• Einbalsamierung: Auch bei den berühmten ägyptischen Einbalsamierungen kamen schon ätherische Öle zum Einsatz. Vielleicht sind sie auch das Geheimnis dafür, dass die Pharaonen hervorragend erhalten blieben.

Anwendungen der Aromatherapie

Aromatherapie kann topisch (lokal), aromatisch oder intern angewandt werden. Im ersten Fall werden ätherische Öle bspw. durch Cremes auf die Haut aufgetragen. Der aromatische Gebrauch sieht die Verwendung als Duftstoff vor, also die Aromatherapie im wahrsten Sinne des Wortes. Intern angewandt werden ätherische Öle meistens durch die orale Gabe, hiervor sollten Sie jedoch Rücksprache mit einem Arzt halten.

Besonders interessant ist die Aromapflege. Hier ist die Linderung von Beschwerden in der Alten- und Krankenpflege das Ziel. Die Aromapflege wird mittlerweile in einigen onkologischen und palliativen Einrichtungen eingesetzt, womit sie Einzug in schulmedizinische Institute gefunden hat. Die Aromatherapie ist jedoch nach wie vor als Bestandteil der Komplementärmedizin zu verstehen. 

Typische Anwendungen der Aromatherapie sind Erkältungsbäder, Massageöle oder Duftlampen. Oft bringt man diese Anwendungen nicht direkt mit der Aromatherapie in Verbindung, sondern sieht sie als reine Wellness.

Neben Duftlampen sind Aromadiffusoren, Inhalationen mit warmem Wasser, Inhalatoren und Duftkissen weitere inhalative Anwendungen.

Neben diesen duftenden Anwendungsformen kommen ätherische Öle immer häufiger in Kosmetika vor. Hierher rührt auch die Anwendung in Kompressen. Wir haben eine Anleitung für ein DIY-Gesichtsreinigungsmittel, falls du selbst anfangen willst, Kosmetika mit ätherischen Ölen herzustellen.

Willst du professionell die Aromatherapie nutzen, suchst du idealerweise einen Heilpraktiker oder aromatherapeutisch erfahrenen Arzt auf. Masseure und Psychotherapeuten machen sich darüber hinaus oft die Aromatherapie zunutze. 

Es bestehen darüber hinaus orale Anwendungsmöglichkeiten für ätherische Öle. Hierfür solltest du jedoch einen professionellen Therapeuten aufsuchen, weil ätherische Öle zum Teil lebensgefährlich werden können. Unsere ätherischen Öle sind zudem nicht für die orale Einnahme zugelassen, weshalb wir das keineswegs empfehlen dürfen.

Achtung: Es können auch Gefahren von ätherischen Ölen ausgehen

Beachte unbedingt die Warnhinweise, welche zu ätherischen Ölen erfolgen. Zum Teil können ätherische Öle lebensgefährlich werden. Hervorragend erkennen kannst du das am Beispiel von Pfeffersprays oder noch schlimmeren Bärensprays. 

Pfefferspray enthält den Wirkstoff Oleoresin Capsicum, welcher aus Paprikas, Chilis oder Cayenne-Pfeffer gewonnen werden kann. Der Wirkstoff reizt Schleimhäute und Atemwege und ist nicht mehr als ein ätherisches Öl. Derselbe aktive Bestandteil ist übrigens in Bärensprays enthalten, die viel aggressiver und intensiver wirken.

Wie viel dieses ätherischen Öls glaubst du, enthalten Bärensprays, damit sie einen aggressiven Bären verjagen können? Nur zwischen 1 - 2 % des ätherischen Öls darf in Bärenspray enthalten sein. Wir sehen also, wie wirksam, aber auch gefährlich, ätherische Öle sein können. Gehe also mit Bedacht vor. Zu oft denken Menschen, dass naturheilkundliche ätherische Öle schwach sind. Dabei können Sie in geringsten Dosierungen schon Bären verjagen.

Aromatherapie: Welcher Duft wofür?

Wir schlagen im Folgenden einige Einsatzbereiche für unterschiedliche Düfte vor. Wichtig ist die Anmerkung, dass diese Einsatzbereiche nicht wissenschaftlich belegt sind, sie entspringen also der komplementärmedizinischen Aromatherapie und sind keine schulmedizinisch bewiesene Wirkweisen. 

• Lavendelöl: Wird zum Schlafen, Entspannen und Beruhigen eingesetzt. Kann gemäß der Aromatherapie stresslindernd wirken.
• Orangenöl: Der Muntermacher unter den ätherischen Ölen. Stimmungsaufhellend, stresslindernd, entfettend und entspannend.
• Zitronengrasöl: Belebend, anregend, erfrischend und konzentrationsfördernd. Gerne auf der Arbeit oder Zuhause am Schreibtisch.
• Grapefruitöl: Gute-Laune-Öl. Kann aufbauend, aktivierend, stimmungshebend und auch konzentrationsfördernd wirken. Optimal bspw. für das Lesen von Sachbüchern.
• Eukalyptusöl: Für die Atemwege bei Husten. Stärkend, befreiend, belebend.
• Pfefferminzöl: Für die Atemwege und gegen Kopfschmerzen. Entspannend, erfrischend.
• Citronellaöl: Gegen Insekten, Stress und für Anregung der Konzentration.
• Chinesisches Minzöl: Gegen Übelkeit und für die Verdauung. Kühlend, erfrischend und befreiend.
• Rosmarinöl: Für ein schönes Äußeres. Naturheilkunde bei Haarverlust.
• Blutorangenöl: Bei innerer Unruhe für Motivation, Harmonie und Ausgleich.
• Teebaumöl: Bei Unreinheiten klärend. Für Desinfektion.
• Zitronenöl: Für mehr Konzentration und eine bessere Stimmung aus italienischen Zitronen.

Wir verweisen erneut darauf hin, dass diese Anwendungsbereiche aus der Aromatherapie stammen. Die genannten Wirkweisen sind nicht belegt, sondern werden gemäß der Phytotherapie ausgesprochen. Für genauere Infos suchen Sie einen Heilpraktiker oder Phytotherapeuten auf.